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Langsamer Stoffwechsel? Das sind die häufigsten Ursachen

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Dunja Rieber

Ungerecht, aber wahr: Wie gut der Stoffwechsel läuft, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wenn Sie wissen, wie er funktioniert und was ihn ausbremst, können Sie Ihren Stoffwechsel wieder in gesunde Bahnen lenken. 

Stoffwechsel anregen – was möglich ist

Wie leicht der Körper Nahrung in Fettpölsterchen umwandelt, ist bei jedem Menschen anders. Unser Stoffwechsel kann sehr zügig arbeiten, so dass es schwierig ist, überhaupt zuzunehmen. Andere Menschen haben einen schwerfälligen Stoffwechsel – Pfunde können sich ansammeln, die sich trotz Bewegung und Diät hartnäckig halten. Doch wer einen langsamen Stoffwechsel hat, muss sich nicht damit abfinden.

Diese 6 Faktoren beeinflussen unseren Stoffwechsel

Sie haben das Gefühl, Ihr Stoffwechsel läuft zu langsam? Dann ist es sinnvoll, sich einen Überblick über die möglichen Gründe hierfür zu verschaffen. Außerdem ist es wichtig zu verstehen, wie der Stoffwechsel funktioniert, wie er über unser Gewicht bestimmt und wo die Grenzen liegen, ihn selbst zu beeinflussen. Gezielt gegensteuern ist möglich und wenn Sie die Hintergründe kennen, gar nicht so schwer.

1. Unsere Ernährung: Basis für den gesunden Stoffwechsel

Läuft unser Stoffwechsel optimal, versorgt er jede unserer Körperzellen, mit dem was sie brauchen: Hierzu zählen Mikronährstoffe wie Vitamine und Spurenelemente, aber auch Energieträger wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Gifte und Unnützes werden dagegen zügig ausgeschleust und überflüssige Pfunde werden langsam, aber sicher abgebaut. Unser Stoffwechsel funktioniert allerdings nur dann perfekt, wenn wir ihm das nötige „Ausgangsmaterial“ liefern. Letztlich ist das, was wir essen, die Basis unseres Stoffwechsels.

Essen wir zum Beispiel einen Apfel, muss dieser zerkleinert werden. Im Darm angekommen, nimmt unser Körper sich das Nützliche daraus, u. a. Energie aus Kohlenhydraten und wichtige Mikronährstoffe, die dann bis in jede einzelne Zelle transportiert werden. Die Verdauung mit dem Stoffwechsel gleichzusetzen wäre falsch, sie ist der erste von vielen Schritten im Stoffwechselgeschehen. Der Fachbegriff für Stoffwechsel lautet Metabolismus, was auf griechisch „Veränderung“ bedeutet. Eine perfekte Bezeichnung, denn Ziel der biochemischen Vorgänge ist ja, aus der Nahrung das zu bilden, was der Körper benötigt.

Mikronährstoffe: Auf Teamarbeit kommt es an

Aufgrund der vielfältigen Abläufe übernimmt hierfür gleich ein ganzes Team an Mikronährstoffen wichtige Aufgaben: Zum Beispiel Folsäure und Vitamin B6 im Aminosäurestoffwechsel, Magnesium im Eiweißstoffwechsel oder Zink im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, um nur einige wenige zu nennen. Nur wenn das feine Zusammenspiel der Vielzahl an Mikronährstoffen in unserem Körper reibungslos funktioniert, laufen auch unser Energie-, Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel optimal.

„Helfer“ unseres Stoffwechsels sind unsere körpereigenen Enzyme – sie steuern sämtliche Reaktionen im Stoffwechselgeschehen. Oft wirken Enzyme allerdings erst dann, wenn sie von sogenannten „Cofaktoren“ aktiviert werden. Das sind Spurenelemente wie Kupfer, Zink, Mangan oder Eisen oder auch Vitamine wie zum Beispiel Vitamin B1 oder B6. Auch Hormone spielen bei der Regulation des Stoffwechsels eine Rolle z. B. unsere Schilddrüsenhormone T3 und T4, das Sättigungshormon Leptin oder das Hormon Insulin, das den Blutzucker aus dem Blut in die Zellen schleust. Für die Bildung vieler Hormone sind Mikronährstoffe ebenfalls unverzichtbar.

Stoffwechsel: So funktioniert er wirklich

Für einen reibungslosen Ablauf des Stoffwechsels sorgt deshalb eine ausgewogene Ernährung, die uns sowohl alle Vitamine und Spurenelemente als auch Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate aus gesunden Quellen in einem ausgewogenen Verhältnis bietet. Laufen alle Stoffwechselprozesse optimal ab, fällt es uns leicht, unser Gewicht zu halten.

2. Die Darmflora: Derzeit Gegenstand der Forschung

Eine gesunde Ernährung beeinflusst auch noch auf einem ganz anderen Weg unseren Stoffwechsel. In unserem Darm leben verschiedene Bakteriengruppen – und Forscher sind dabei zu untersuchen, inwieweit unsere Darmflora in den Stoffwechsel eingreift. Zum Beispiel soll eine einseitige Bakterienbesiedelung mit Firmicutes zum Teil dafür verantwortlich sein, dass der Körper aus der Nahrung mehr Kalorien zieht.

Eine gesunde Darmflora ist vor allem artenreich und sollte eine Vielfalt an Bakterien aufweisen. Die Darmbesiedelung formt sich je nachdem wie wir essen, positiv wie negativ. Essen wir einseitig, viel Zucker und Fertigkost kann das dazu führen, dass sich die Darmflora ungünstig verändert. Einen Einfluss auf unseren Darm nehmen auch Kräuter und Wildpflanzen. Sie haben einen positiven Einfluss auf unseren Darm und können die Bildung verdauungs- und stoffwechselfördernder Botenstoffe begünstigen und so auch einen Einfluss auf unser Hunger- und-Sättigungsgefühl nehmen. In der Naturheilkunde gelten bittere Kräuter wie Löwenzahn auch als förderlich für den Fettstoffwechsel.

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3. Uhrzeit und Schlaf: Unsere innere Stoffwechsel-Uhr

Unser Stoffwechsel arbeitet rund um die Uhr – aber er ist nicht immer gleich effektiv. Auch der Stoffwechsel unterliegt einer inneren Uhr, die wie unser Tag- und Nacht-Rhythmus genetisch in uns festgelegt ist. So fanden Forscher heraus, dass der Kohlenhydratstoffwechsel morgens effektiver abläuft als abends. Schon länger ist bekannt, dass Vielflieger und Schichtarbeiter, die gegen ihre innere Uhr essen, eher zunehmen und auch das Risiko für Stoffwechselstörungen wie Diabetes steigt.

Schlafmangel und Stress beeinflussen unseren Stoffwechsel auf verschiedenen Wegen negativ. Zum Beispiel leidet der Kohlenhydratstoffwechsel bei Wenig-Schläfern und dauerhaften Schlafstörungen. Zusätzlich verschiebt sich die Balance der Hunger regulierenden Hormone. Schlafmangel setzt vermehrt das Appetithormon Ghrelin frei und vermindert das Sättigungshormon Leptin.

Andauernder Stress beeinträchtigt durch erhöhte Cortisolspiegel unseren Fettstoffwechsel und führt zur vermehrten Einlagerung von Bauchfett. Neben der Ernährung wirken sich daher auch ein geregelter Schlafrhythmus und Entspannungsphasen günstig auf den Stoffwechsel aus.

4. Diäten: Zu viel Weglassen schadet Ihrem Metabolismus

Weniger essen, weniger wiegen – diese Rechnung geht nicht immer auf. Spätestens nach der dritten Diät wird das jedem klar. Diäten sind eine häufige Ursache für einen langsamen Stoffwechsel. Der Grund: Nehmen wir zu wenig Kalorien auf, lernt unser Stoffwechsel damit auszukommen und begnügt sich mit dem „Energiesparmodus“. Dieses Programm stammt aus jenen Zeiten, als uns nicht ständig Nahrung in Hülle und Fülle zur Verfügung stand.

So erhöhte der Körper bei Nahrungsmangel seine Effizienz, um mit dem Wenigen, was es gab, auszukommen. Unser Körper beginnt dann den Grundumsatz herunterzuregeln und weniger Kalorien zu verbrauchen. Sobald Sie wieder normal essen, lagert der Körper die überschüssigen Kalorien als Reserve an. Wer zu viele Lebensmittel weglässt, riskiert zudem Defizite bestimmter Mikronährstoffe. Studien zeigen, dass es Monate, manchmal sogar Jahre dauern kann, bis der Stoffwechsel nach einer Diät wieder auf unserem vorigen Niveau angekommen ist. Was hilft? Keine Diäten mehr! Achten Sie außerdem auf eine ausgewogene Ernährung mit reichlich nährstoffreichen Lebensmitteln.

5. Übersäuerung: Bringt den Stoffwechsel aus der Balance

Wird unser Organismus mit mehr Säuren konfrontiert als er kompensieren kann, belastet das den gesunden Stoffaustausch und die Versorgung der Körperzellen. Sie können Ihrem Körper helfen, den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen – wenn Sie basische Lebensmittel bevorzugen, also reichlich Gemüse der Saison, reifes Obst, Kartoffeln, Salate, frische Kräuter und nur wenig Fleisch, Milchprodukte und Süßes verzehren. Brot und Nudeln (am besten aus Vollkorn) sollten bei einer basischen Ernärhung nicht mehr als 30 Prozent der täglichen Ernährung ausmachen.

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6. Viel Sitzen: Ein entscheidender Faktor

Jede Art von Bewegung regt den Stoffwechsel an und erhöht unseren Grundumsatz. Doch Statistiken zeigen, dass wir uns an vielen Tagen nicht einmal mehr zehn Minuten am Stück bewegen. Je älter wir werden, umso wichtiger wird auch ein leichtes Krafttraining. In unseren Muskeln laufen eine Vielzahl stoffwechselaktiver Prozesse ab, daher verbrauchen sie deutlich mehr Energie als Fettgewebe. Bei einer 60 kg schweren Person sind es im Schnitt etwa 800 kcal, die unsere Muskulatur täglich verbrennt. Unser Grundumsatz steigt auch wenn wir uns nicht bewegen, sodass unser Körper auch in Ruhe mehr Energie verbrennt.

Stoffwechsel anregen: Jeder kann viel dafür tun

Wie gut unser Stoffwechsel läuft, können wir mitbestimmen. Wundermittel gibt es allerdings nicht. Die besten Effekte für Ihren Stoffwechsel erzielen Sie, wenn Sie eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit mehr Bewegung kombinieren. Zusätzlich können Sie Ihren Speiseplan mit besonders nährstoffreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst und Kräutern anreichern. Diese Lebensmittel liefern Ihnen wichtige Vitamine und Spurenelemente. Es lohnt sich: Denn ein gesunder Stoffwechsel bestimmt nicht nur über unser Gewicht, sondern letztlich auch über unsere Gesundheit!

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