Gesundheit

Zehn Ideen, wie wir jetzt Weihnachten trotzdem genießen

Inhalt dieser Seite
Beitrag teilen auf:8/
Beitrag wurde erstellt von:
Dunja Rieber

Wer kennt das nicht: Man hat sich auf ein ruhiges, friedliches Weihnachtsfest gefreut – und dann ist da auf einmal so viel Hektik und Druck. Höchste Zeit, jetzt ganz besinnlich die Stopp-Taste zu drücken.  

Rituale sortieren

Klar, ohne sie wären die Feiertage nur halb so schön. Aber Rituale haben leider zwei Seiten: Während manche wunderbar Halt geben und alles vereinfachen (wenn zum Beispiel klar ist, dass es an Heiligabend immer Würstchen mit Kartoffelsalat gibt, muss ich nicht wild Menüfolgen und Einkaufslisten entwerfen), bringen einen andere so richtig ins Schleudern. Denn wenn es einen ganzen Weihnachts-Parcours an Machen-wir-immer-so-Dingen abzuarbeiten gibt, bleibt irgendwann die Besinnung auf der Strecke. In diesem Jahr, wo wir auf manche Rituale verzichten müssen, kann das auch eine Chance sein. Überlegen Sie ganz bewusst vor den Feiertagen: Welche Rituale schenken mir wirklich Freude und Energie? Und auf welche kann ich lieber verzichten, weil sie mich Kraft kosten? So stellen wir bei einigen Ritualen vielleicht fest: So viel wie sonst braucht es vielleicht gar nicht.

Die Vergleichsmaschine im Kopf ausknipsen

Vergleichsmöglichkeiten gibt es viele und natürlich ist die Sehnsucht nach menschlichen Begegnungen in diesem Jahr besonders groß. Dennoch ist die Suche nach dem perfekten Weihnachten vor allem Kopfsache: Weihnachten kommt immer die ganze Familie zusammen und dieses Mal nicht? Der Christbaum der Nachbarn ist viel üppiger, die Plätzchen der Freundin sind viel hübscher und die Weihnachtskarte der Bekannten ist viel perfekter als die eigene, die man in letzter Sekunde verschickt hat? Schon möglich, aber „das eine richtige Weihnachten“ gibt es sowieso nicht. Es gibt viele Möglichkeiten die Festtage zu genießen und mit schönen Stunden zu füllen. Zum Beispiel können wir mit der Freundin oder der Familie einen ausgiebigen Weihnachtsspaziergang inklusive Glühwein und Lebkuchen arrangieren. Wer weiß, vielleicht gefällt es uns so gut, dass wir es im nächsten Jahr wieder so machen. Und wenn Besuche gar nicht möglich sind? Selbst dann brauchen wir niemanden vergessen und können uns zumindest auf dem Bildschirm sehen oder ausgiebig telefonieren. Auch über einen langen persönlichen Brief freuen sich entfernte, liebe Verwandte - wann haben wir sonst schonmal dafür Zeit?

Listen schreiben

Egal wie wir feiern, vor allem die Zeit vor Weihnachten wird nicht selten zur Stressfalle, weil uns zu viele Aufgaben und To-Dos im Kopf herumschwirren. Das Phänomen, dass wir uns an unerledigte Aufgaben besser erinnern als an abgeschlossene, weil diese uns blockierend im Kopf herumspuken, wurde Anfang des letzten Jahrhunderts von einer russischen Psychologin beschrieben und nach ihr als Zeigarnik-Effekt benannt. Wissenschaftler der Florida State Universität konnten allerdings zeigen, dass sich dieser Effekt aushebeln lässt, wenn anstehende Aufgaben auf einer To-Do-Liste notiert werden. Der Kopf ist danach freier und es ist wieder möglich, sich zu fokussieren. Eine Art Mini-Meditation im Weihnachts-Schlamassel also.

Stillgestellte Nacht

Alle sprechen von Digital Detox – jetzt ist die perfekte Gelegenheit dazu: das Handy ausschalten, oder zumindest lautlos stellen und nicht ständig (negative) Nachrichten lesen oder sich in sozialen Netzwerken rumtreiben. Denn sich stundenlang durch Inzidenzwerte auf der einen Seite und perfekt inszenierte Tannenbäume auf der anderen Seite zu scrollen, lässt das Zufriedenheitslevel nicht unbedingt steigen (s.o.). Und wer zu viel auf’s Smartphone schaut, verpasst das eigene Weihnachten im Hier und Jetzt.

Sich entspannt essen

Plätzchen, Braten, Käse, üppige Desserts… – fettiges und zuckerreiches Essen gehört an Weihnachten für viele dazu. Versuchen Sie trotzdem einen Ausgleich zu schaffen. Obst und Gemüse versorgen uns auch bei Stress mit Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Für einige Nährstoffe wurde bereits eine Wirkung auf Nerven und Psyche nachgewiesen: So sind B-Vitamine (B1, B2, B3, B6 und B12) wichtig für ein normales Nervensystem und die Vitamine B1, B2, B3, B6, B12, Biotin und Vitamin C für eine gesunde Psyche.

Stress: Auf diese 5 Warnsignale sollten Sie achten

Frische Luft schnappen

Shinrin-yoku, das sogenannte Waldbaden, gilt in Japan als Medizin. Kein Wunder, denn Studien zufolge sorgt es für einen Rückgang des Stresshormons Cortisol, stärkt das Immunsystem und lässt den Blutdruck sinken. Also, raus ins Grüne, an Tannen schnuppern und durch Schneematsch stapfen – statt beim Feiertags-Fernsehprogramm auf der Couch zu versumpfen.

Solo- statt Multiple-Tasking

Schnell noch die Gans in den Ofen schieben, während an der Tür der Paketbote wartet und neban die Kinder den Baum zerlegen – Weihnachtszeit ist üblicherweise Multi-Tasking-Zeit. Viele erheben das Nebeneinanderher-Erledigen für sich als glorreiche Lebensphilosophie. Doch die meisten Menschen geraten im Kreuzfeuer verschiedener Anforderungen in Stress. Lieber: Eines. Nach. Dem. Anderen. Erledigen. Und dafür den Moment genießen. Auch, wenn das bedeutet, dass die letzten vier Punkte auf der To-Do-Liste dieses Jahr eben nicht mehr abgehakt werden.

Gegen Stress: 10 Tipps wie Sie besser mit Stress umgehen

Einfach mal Nichtstun

Viele Menschen sind ständig beschäftigt. Da fällt es schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass diese Festtage vielleicht etwas ruhiger ablaufen. Dabei wäre genau jetzt der perfekte Zeitpunkt, innezuhalten und wertvolle Stunden mit sich selbst zu verbringen. Fragen Sie sich bewusst: Wie kann ich diese Zeit für mich nutzen? Es muss ja nicht gleich die mentale Jahres-Inventur sein. Vielleicht tut es auch eine gepflegte Runde „Niksen“, wie die Holländer sagen und damit meinen: reuelos rumhängen und einfach mal nichts tun.

Weihnachten allein?

Auch wenn es viele Möglichkeiten gibt, Weihnachten zu feiern: Alleine sein zu müssen, bereitet jetzt vielen Menschen Sorge. Wichtig ist jetzt, den Kontakt zu seinen Mitmenschen aufrechtzuhalten. Sei es übers Telefon, über Weihnachtspost oder über Videos. Und Sie können die Kraft der positiven Gedanken nutzen. Schreiben Sie ein Adventstagebuch: Jeden Tag notieren Sie drei Dinge für die Sie dankbar sind. Studien zeigen, dass dieses einfache Büchlein uns hilft, uns weiterhin auf das Positive im Leben zu fokussieren.

Laut loslachen

Warum können Weihnachtsbäume nicht stricken? Sie lassen immer die Nadeln fallen. Warum bezahlt der Weihnachtsmann seine Rechnungen nicht? Seine Konten sind eingefroren. Wer jetzt lachen musste, ist schonmal auf einem guten Weg. Denn Lachen senkt den Spiegel an Stresshormonen im Blut. Wissenschaftler der Universität Kalifornien haben herausgefunden, dass sich sogar bereits die Ankündigung von etwas Lustigem auf den Stresspegel auswirkt. Also ruhig jetzt schon auf „Dinner For One“ freuen. Schöne Momente gibt es auch in diesem Advent - genießen wir sie!

Bildnachweis: /© GaudiLab/Shutterstock.com